Publikationen


1. Monographien

  • 1) Schnitzlers “Fräulein Else” und die Nackte Wahrheit. Novelle, Verfilmungen und Bearbeitungen. Köln/Weimar/Wien: Böhlau 2017.

Im Zentrum von Arthur Schnitzlers Novelle Fräulein Else (1924) steht ein Skandal: Eine junge Frau entkleidet sich öffentlich im Musiksalon eines Hotels. Mit der Nacktszene greift Schnitzler ein Motiv auf, das um die Jahrhundertwende zu einem zentralen Thema avanciert und allseits präsent ist. Enthüllt wird dabei weniger der weibliche Körper als die ‚Nackte Wahrheit‘. Schnitzler geht es vor allem um ein Spiel mit der Sprachlosigkeit sowie der schamlosen Enthüllung der (Sprach-)Zeichen. Die zahlreichen Adaptionen und Bearbeitungen in Film, Fernsehen, Hörfunk, Bildender Kunst, Internet und Comic kreisen ebenfalls um diese Darstellungsproblematik, wie die Studie in ausführlichen Einzelanalysen erstmals zeigt.

Rezensionen:
- Anna Obererlacher am 26. Januar 2017 Unter: http://www.literaturhaus.at/index.php?id=11440
- Walter Delabar: Nackte Wahrheiten. Alexandra Tacke über Arthur Schnitzlers Novelle >Fräulein Else< und ihre medialen Adaptionen Unter: http://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=23146
- Anna Lindner: Alexandra Tacke: Schnitzlers Fräulein Else und die nackte Wahrheit. Novelle, Verfilmungen und Bearbeitungen. In: Zeitschrift für Germanistik XXVIII, Nr. 1 (2018), S. 171-172.
- Sascha Kiefer: Fräulein Elses subversive Entblößung. In: KulturPoetik, Bd. 18,1 (2017), S.125-131.

  • 2) Rebecca Horn. Künstlerische Selbstpositionierungen im kulturellen Raum. Köln/Weimar/Wien: Böhlau 2011.

Rebecca Horn ist eine der erfolgreichsten und vielseitigsten deutschen Gegenwartskünstlerinnen. Sie hat in den letzten vier Jahrzehnten ein komplexes Œuvre geschaffen, für das sie mit zahlreichen Kunstpreisen ausgezeichnet worden ist – nicht zuletzt 2010 mit dem Nobelpreis der Künste, dem Praemium Imperiale des japanischen Kaiserhauses. Performance, Zeichnung, Installation, Kinetik, Video, Film, Fotografie und Text sind Medien, mit denen sie arbeitet. Durch Referenzen auf bestimmte Kunstrichtungen positioniert sich Rebecca Horn zudem geschickt im kulturellen Raum und schafft es, sich auf rebellisch-subversive Weise in den (vornehmlich männlich dominierten) Kunstdiskurs einzuschreiben. Erstmals untersucht das vorliegende Buch das Werk von Rebecca Horn in seiner gesamten Breite, wobei der Schwerpunkt auf ihrer Auseinandersetzung mit politischen, historischen, sozialen und medialen Räumen liegt.

2. Herausgaben

  • 1) Gegen die Wand. Subversive Positionierungen von Autorinnen und Künstlerinnen (zus. mit Julia Freytag, Astrid Hackel). Berlin: Neofelis 2021

Gegen eine Wand angehen, in ihr verschwinden, selbst zu einer werden zu wollen kann ganz unterschiedliche Motivationen haben: Es kann der Wunsch sein, sich zu verstecken, sich zu tarnen. Anderswo und anders zu sein. Oder auch das Gegenteil: gerade im Verschwinden sichtbar zu werden, endlich so gesehen zu werden, wie man ist, unmaskiert. Es kann der Wunsch sein, das Selbst in der Welt aufgehen zu lassen, zum Bild zu werden, zu einem Ding: zu Stein, Holz oder auch Glas. Es kann aber auch der Wunsch sein, das Selbst bestrafen, negieren, auslöschen zu wollen; gänzlich zu einer Projektionsfläche zu werden, die die Wünsche der anderen spiegelt und das eigene Selbst in den Hintergrund treten lässt. Selbstauslöschung und Mimikry des Todes liegen nahe beieinander. Wände zu markieren kann sowohl geschlechterspezifische Barrieren als auch ästhetische Grenzen sichtbar werden lassen. Autorinnen wie Ingeborg Bachmann, Marlen Haushofer, Elfriede Jelinek und Sylvia Plath sowie Künstlerinnen wie Cornelia Schleime, Francesca Woodman, Monika Bonvincini und Veruschka von Lehndorff haben sich auffällig häufig in ihren Texten, Fotografien und Videoinstallationen mit der Wand als vieldeutiges Motiv auseinandergesetzt, indem sie ihr eigenes Verschwinden in Szene gesetzt, sich an Wänden abgearbeitet oder sie zu Projektions- oder Schreibflächen gemacht haben. Geschickt verbinden sie dabei geschlechterkritische mit ästhetischen Fragestellungen. Die Wand fungiert als Leinwand, leeres Blatt oder ‚vierte (Theater-)Wand‘, ist dann wieder Gefängnis, Verlies oder Sargdeckel. Vor allem ist sie jedoch der Schauplatz eines Vermächtnisses, der die weiblichen Figuren in sich aufnehmend dennoch umso deutlicher hervortreten lässt. Gerade in ihren Rissen wird die Wand zu einer sprechenden, die mehr offenbart als verbirgt.

  • 2) Arbeitswelten (zus. mit Ulrike Vedder). Berlin: VS Springer Verlag Winter 2021 (in Vorbereitung).

Seit einigen Jahren sind Arbeitswelt und Ökonomie als ergiebige Sujets kultureller Auseinandersetzungen wiederentdeckt worden. Dabei knüpfen Gegenwartsfilme und literatur an Motive an, die bereits in den weitreichenden Umbrüchen der Arbeitswelten der 1920er Jahre virulent waren und zum Thema gemacht wurden: Mechanisierung, Selbstentfremdung, soziale Ungerechtigkeit, hohe Arbeitslosigkeit und Finanzkrise. Während in Literatur, Film und Fotografie der 1920er und frühen 30er Jahre die Situation der Angestellten, Sekretärinnen, Working Girls und Fabrikarbeiter in den Blick rückt, werden in den aktuellen Texten und Filmen komplexe Vorgänge wie die Globalisierung mit ihren Ausbeutungsverhältnissen, durch neue Technologien verursachte Veränderungen in der Arbeitswelt sowie die Phänomene Prekariat und Ich-AG kritisch ausgeleuchtet. Neben der IT-, Werbe- und Finanzbranche mit ihren neuen Führungs- und Kommunikationsstrukturen sowie den Krisen und Chancen der Arbeitslosigkeit widmen sich einige Kulturschaffende – wie der Sammelband an exemplarischen Beispielen veranschaulichen wird – auch den ‘unsichtbaren‘ Arbeitskräften und prozessen hinter den schillernden Fassaden.

  • 3) Blind Spots – eine Filmgeschichte der Blindheit vom frühen Stummfilm bis in die Gegenwart. Reihe: Disability Studies. Körper – Macht – Differenz. Bielefeld: transcript Verlag 2016.

Chaplin – Luis Bunuel – von Trier: Das Thema Blindheit zieht sich durch die ganze Filmgeschichte. Den blinden Protagonisten kommen dabei ganz unterschiedliche Funktionen zu. Zum einen werden durch sie die spezifischen Wahrnehmungsmöglichkeiten des Kinos, technische Neuerungen (wie z.B. vom Stumm- zum Tonfilm) reflektiert; zum anderen werfen sie Fragen nach dem Verhältnis von Körper, Kultur und Behinderung auf. Die Beiträge verbinden filmästhetische Problemstellungen mit Ansätzen der Disability Studies und fragen nach den Ikonographien, Codierungen und Narrationen von Blindheit seit den Anfängen des Kinos. Dabei geht es nicht nur darum, wie Blindheit im Film repräsentiert wird, sondern auch um die Macht der Blicke, die Zuschauer- und Kameraposition sowie Voyeurismus. Im Mittelpunkt stehen die ‚blind spots‘ der filmischen Wahrnehmung.

Mehr unter: http://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-2709-1/blind-spots-eine-filmgeschichte-der-blindheit-vom-fruehen-stummfilm-bis-in-die-gegenwart

  • 4) City Girls. Bubiköpfe und Blaustrümpfe in den 1920er Jahren (zus. mit Julia Freytag). Köln/ Weimar/Wien: Böhlau 2011.

In den 20er Jahren erobern die CITY GIRLS die Medien und Metropolen. Sie treten in einem neuen Look auf: mit Bubikopf, kurzem Rock und mit Zigarette. Ihr Schauplatz ist die Großstadt. Die Frauenbilder der 20 Jahre – die Bubiköpfe, Backfische, Blaustrümpfe, Flapper, Working Girls und Tippmamsells – sind Ausdruck eines veränderten Rollenverständnisses der Frau zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Rastlosigkeit, Tanzwut und Exzess kreieren für eine kurze Zeitperiode einen verrückten Kosmos. Weiblichkeit, Großstadt und Moderne verdichten sich zum Mythos der ‚Neuen Frau‘. Das Bild der Neuen Frau ist nicht mehr von den drei „K’s“ (Kinder, Küche, Kirche), sondern von den drei „M‘s“ (Mode, Metropole, Medien) geprägt. Weibliche Selbstständigkeit und wirtschaftliche Unabhängigkeit durch Berufstätigkeit führen aber auch in die „Fröste der Freiheit“. Film und Fotografie, Literatur und bildende Kunst nehmen diese Veränderungen im Geschlechterverhältnis auf, entfalten sie im Bild der Neuen Frau und reflektieren die Darstellung dieses neuen Frauentyps. Das Bild der Neuen Frau als internationales, interkulturelles und intermediales Phänomen der Moderne wird im Vordergrund des vorliegenden Bandes stehen.

Rezensionen:
- Ulrike Weymann: >City Girls<. Über Bubiköpfe, Flapper und It-Girls in Literatur, Film und Medien der 1920er Jahre. In: Lesart, Nr. 4, 2011, S. 38-39.
- Einstündiger Radiobeitrag zu den City Girls mit Jacqueline Rousetty von Radio Multikulti (Berlin), Sendetermin: 20. Januar 2012.
- Ingrid Leonie Severin: Rezension zu: J. Freytag; A. Tacke (Hrsg.): City Girls. Bubiköpfe und Blaustrümpfe in den 1920er Jahren. Köln 2011 In: H-Soz-u-Kult, 02.03.2012. Auch unter: http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/re-zensionen/2012-1-149.
- Maggie Stanley Majors (College of Charleston): City Girls. In: Monatshefte, Vol. 106, No. 4, 2014, S. 719-721.
- Walter Delabar: Lebensweltliche Avantgardistinnen. City Girls versammelt neue und alte Eindrücke von einem neuen Phänomen der 1920er und 1930er Jahre: Das Girl macht alles anders. In: Magazin für Literatur und Politik, Heft 51/52, Juni 2016.

  • 5) Carmen. Ein Mythos in Literatur, Film und Kunst (zus. mit Kirsten Möller u. Inge Stephan). Köln/Weimar/Wien: Böhlau 2010.

Carmen ist eine der am häufigsten aufgeführten Opern weltweit. Der Band spürt dem bis heute lebendigen Mythos Carmen nach und spannt dabei den Boden von den Ursprüngen im 19. Jahrhundert über die Präsenz der Carmen-Figur auf der Leinwand bis hin zu modernen medialen Auseinandersetzungen. Die anhaltende Faszinationskraft dieses Mythos erklärt sich in dem Zusammenspiel der Elemente Tanz, Eros, Tod und Weiblichkeit, die Carmen als >Femme fatale< eröffnet.
Die Novelle >Carmen< von Prosper Merimée aus dem Jahr 1845 und die daran anschließende Oper >Carmen< (1873) von Georges Bizet bilden den Ausgangspunkt des bis in die Gegenwart lebendigen Carmen-Mythos. In diesem Mythos haben sich spezifische Geschlechterbilder des 19. und 20. Jahrhunderts verdichtet: Als >Femme fatale< weist Carmen auf Weiblichkeitsbilder der Jahrhundertwende voraus, als >Zigeunerin< ist sie in die zeitgenössischen Debatten über Ethnizität und Geschlecht eingebunden, als Tänzerin steht sie am Anfang einer Tradition, in der Weiblichkeit und Körperperformanz eine besondere Verbindung eingegangen sind. In diesem Band interessiert Carmen nicht nur als eine Figur, die den nationalsprachlichen Raum überschreitet, sondern auch als eine Figur, an deren Konstruktion die unterschiedlichsten Medien von Literatur, Oper oder Bildende Kunst und vor allem der Film Anteil haben. Reflektiert wird ein breites Spektrum von den Ursprungserzählungen des Mythos über die vielfältigen filmischen Auseinandersetzungen bis hin zu zeitgenössischen Carmen-Adaptionen.

Rezensionen:
- WDR3 Radiosendung Tonart, vgl. auch unter: http://www.wdr3.de/ton-art/details/artikel/wdr-3-tonart-582270e14f.html.
- Anne-Berenike Binder in: MEDIENwissenschaft, Nr. 1, 2013.

  • 6) Depressive Dandys. Spielformen der Dekadenz in der Pop-Moderne (zus. mit Björn Weyand). Köln/Weimar/Wien: Böhlau 2009.

An der Schwelle zum 21. Jahrhundert erleben Dandytum und Dekadenz eine unverhoffte Renaissance: Autoren und Werke der Popliteratur bzw. Pop-Art verhelfen der Figur des Dandys zu einem Comeback in der postmodernen Massen-, Marken- und Medienkultur. Die Beiträge dieses Bandes fragen nach den Spielformen von Dekadenz und Dandytum in der Pop-Moderne. Ihre Renaissance – so die Annahme, die diesem Band zugrunde liegt – erschöpft sich nicht in bloßen Wiederholungen der Posen eines George Bryan Brummell oder Oscar Wilde, sondern schafft in der Wiederholung etwas Neues: eine Ästhetik der ‚Neo-Dekadenz‘. In welche Traditionslinien schreiben sich die popmodernen Dandys damit ein und wie erneuern sie diese? Welche Rolle spielen dabei Mode, populäre Medien, Kunst und Musik? Wie steht es um die seit jeher prekären Geschlechterverhältnisse des als verweiblicht geltenden Dandys? Welche Strategien der Selbstvermarktung werden von den Autor/innen verfolgt? Und schließlich: Warum sind die popmodernen Dandys eigentlich so depressiv?

Rezensionen:
- Lydia Herms: Kurzbesprechung des Bandes im Zusammenhang mit der dt. Veröffentlichung von Sebastian Horsley’s Dandy in der Unterwelt auf MDR Sputnik.
- N.N.: Pop-Dandys zwischen Depression und Vermarktung. In: __Basler Zeitung_. Kulturmagazin_. 05.06.2009, S. 7.
- Constanze Griessler: Fernsehbeitrag über den Band Depressive Dandys und Sebastian Horsley’s Dandy in der Unterwelt im Kulturmagazin von ORF 2 (Österreich).
- N.N.: Rezension zu Depressive Dandys In: http://dandysme.eu/2009/08/14/¬de-pressive-dandys/.
- Anne-Kathrin Neumann: Eitler Gockel oder dekadenter Lebenskünstler? Wie der Dandy das 21. Jahrhundert erobert. In: Ruhr Nachrichten, 01.09.2009.
- Felix Johannes Enzian: Bei aller Liebe zum Schrecklichen steht doch fest: Mein Anzug ist besser als deiner. Geschmackselite oder reiche Proleten? Zwei Bände feiern die Auferstehung des Dandys in der Pop-Moderne und schauen im Atelier der Herrenkleidermacher vorbei. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Samstag, 17.04.2010, Nr. 89, S. 38.
- Jochen Strobel: ‚Dandyism’s not Dead‘. Ein von Alexandra Tacke und Björn Weyand herausgegebener Sammelband verfolgt die Spuren des depressiven Dandys bis in die Pop-Moderne. In: literaturkritik.de, Nr. 10, Oktober 2010 http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=14847.

  • 7) NachBilder der Wende (zus. mit Inge Stephan). Köln/Weimar/Wien: Böhlau 2008.

Nach anfänglicher Euphorie und nachfolgender Ernüchterung ist der Rückblick auf die historischen Ereignisse von 1989/90 zunehmend differenzierter geworden. Davon zeugen auch die unterschiedlichen Positionen prominenter deutscher Künstler und Kulturschaffender, die in diesem Buch als >NachBilder der Wende< präsentiert werden. Berücksichtigt werden fiktionale Texte, autobiografisch geprägte Erinnerungen, Film- und Fernsehproduktionen sowie Werke der bildenden Kunst.

Rezensionen:
- Radiobericht von Thomas Kleinspehn für Radio Bremen zur Frankfurter Buchmesse, Oktober 2008.
- Hendrik Werner in: Literarische Welt, 20.12.2008.
- Ursula Homann: Nicht immer korrekt. Die Herausgeber Inge Stephan und Alexandra Tacke veröffentlichen mit >NachBilder der Wende< einen Sammelband über deren Auswirkung auf Literatur, Film und Kunst. In: literaturkritik.de, Nr. 10, 2009.

  • 8) NachBilder der RAF (zus. mit Inge Stephan). Köln/Weimar/Wien: Böhlau 2008.

Auch wenn die RAF ihr eigenes Ende offiziell 1998 verkündet hat, ist sie längst noch nicht >tot<, sondern wirkt bis heute nach. Gerade in den letzten Jahren haben sich Autoren, Künstler und Regisseure verstärkt für die RAF und die Mythen interessiert, die sich um Baader-Meinhof gebildet haben. Bereits unmittelbar nach dem Deutschen Herbst 1977 stellten Filmemacher und Autoren wie Volker Schlöndorff, Rainer Werner Fassbinder, Bernward Vesper und Heinrich Böll den von den Medien verbreiteten Bildern der >Baader-Meinhof-Bande< eigene, differenzierte Entwürfe gegenüber. Inzwischen sind es die Kinder der RAF bzw. 68er, die sich kritisch mit den Zielen, Idealen und Utopien der Eltern auseinandersetzen. Der Band beschäftigt sich sowohl mit literarischen und filmischen als auch mit künstlerischen Produktionen von 1977 bis heute. Die Spannbreite reicht dabei von aktuellen Theaterinszenierungen wie >Ulrike Maria Stuart< (Jelinek 2006) über Kino- und Dokumentarfilme wie >Die Stille nach dem Schuß< (Schlöndorff 1999/2000), >Die innere Sicherheit< (Petzold 2000), >Black Box BRD< (Veiel 2001) und >Baader< (Roth 2002) bis zu Texten von Rainald Goetz, Leander Scholz, Erin Cosgrove, Tim Staffel und Christoph Hein. Auch künstlerische Arbeiten wie die multimediale Installation >Spindy< von Andree Korpys und Markus Löffler werden neben Gerhard Richters RAF-Zyklus und Hans-Peter Feldmanns >Die Toten< thematisiert.

Rezensionen:
- Jochen Strobel: Deutsche Auf-Brüche. Ein von Inge Stephan und Alexandra Tacke herausgegebener Sammelband prüft die (Rück)Übersetzbarkeit der RAF in die Künste. In: literaturkritik.de, März 2009.
- P. Terhoeven: Traumatisches zur RAF. In: Neue Politische Literatur, Jg. 53 (2008).
- Markus Joch: Nachbilder der RAF. In: Weimarer Beiträge, 56 (2010) 3.

  • 9) NachBilder des Holocaust (zus. mit Inge Stephan). Köln/Weimar/Wien: Böhlau 2007.

Der Holocaust gehört zu den traumatischen Ereignissen, die in Literatur, Film und bildender Kunst emphatisch heraufbeschworen, satirisch zersetzt oder ironisch gebrochen werden. Groß geworden und sozialisiert mit den Berichten der ersten Generation über den Zweiten Weltkrieg und den Holocaust, greift die zweite und dritte Generation die überlieferten >Ikonen der Vernichtung< (Cornelia Brink) auf, um sie für die eigene Standortgewinnung in der Gegenwart zu nutzen. Tabubrüche werden gezielt eingesetzt, um den Blick für die >Unschärfe< der Erinnerungen kritisch zu schärfen. Nach 1989 findet im Zuge einer neu zu schaffenden gesamtdeutschen Erinnerungskultur ein verstärkter Kampf um Bilder statt, in dem fiktive Nachbilder mit den Dokumenten der Zeitzeugen konkurrieren. Der Band beschäftigt sich vor diesem Hintergrund mit literarischen, filmischen und künstlerischen Produktionen der letzten Jahre. Die Spannbreite reicht dabei von Autoren wie Marcel Beyer, Günter Grass, Ulla Hahn, Elfriede Jelinek, Arno Geiger, Uwe Timm und Cécil Wajsbrot über umstrittene Kino- und Fernsehfilme wie >Der Untergang< (2004), >Speer und Er< (2005), >Sobibor< (2001) und >Land der Vernichtung< (2004) bis zu aktuellen künstlerischen Arbeiten von Maurizio Cattelan, Rebecca Horn, David Levinthal und Gerhard Richter.

Rezensionen:
- Jan Süselbeck: ‚So viel Hitler war nie‘ – Inge Stephans und Alexandra Tackes Sam¬melband >NachBilder des Holocaust< fächert neuere Formen filmischen und literarischen Erinnerns auf. In: literaturkritik.de, September 2007.
- Barbara Kosta: Rezension zu NachBilder des Holocaust, hrsg. von I. Stephan u. A. Tacke. In: Zeitschrift für Germanistik, Nr. 1, 2009.
- Manfred Richter in: Artheon-Mitteilungen, Nr. 26, April 2008.
- N.N. in: Krieg und Literatur, _Jahrbuch _2007.
- Sonja Czekaj In: MEDIENwissenschaft, Nr. 3, 2008.
- Andrew Gaskievicz: Critiquing the Aesthetics of Memory In: _H-Net-Online _2009 oder unter: http://www.h-net.org/reviews/showrev.php?id=23722, 24.2. 2009.

3. Wissenschaftliche Beiträge

  • Verschlingende Wände und sprechende Tapeten – Édouard Vuillards Interieurs, Gustav Klimts Frauenporträts und Charlotte Perkins Gilmans Die gelbe Tapete (1892). In: Julia Freytag, Astrid Hackel u. Alexandra Tacke (Hrsg.): Gegen die Wand. Subversive Positionierungen von Autorinnen und Künstlerinnen. Berlin: Neofelis Verlag Winter 2020
  • zus. mit Julia Freytag u. Astrid Hackel: Einleitung. In: Julia Freytag, Astrid Hackel u. Alexandra Tacke (Hrsg.): Gegen die Wand. Subversive Positionierungen von Autorinnen und Künstlerinnen. Berlin: Neofelis Verlag Winter 2020.
  • Work Hard – Play Hard: Paul Fejos’ Lonesome (1928) und Dirk Lütters _Die Ausbildung_(2011) im Vergleich. In: Alexandra Tacke, Ulrike Vedder (Hrsg.): Arbeitswelten in Literatur und Film. Weimarer Republik und heute im Vergleich. Wiesbaden: VS Springer [Kulturelle Figurationen: Artefakte, Praktiken, Fiktionen] Winter 2020.
  • Blinde im Blick: Martin Roemers The Eyes of War (2012) und das Werk von Evgen Bavčar. In: Anne-Kathrin Reulecke, Magarete Vöhringer (Hrsg.): Sehstörungen. Grenzwerte des Visuellen in Künsten und Wissenschaften. 2017 [Erscheint demnächst]
  • Die Defloration der Bilder. Lars von Triers Nyph()maniac. In: Renate Möhrmann (Hrsg.): „Da ist denn auch das Blümchen weg“. Die Entjungferung – Fiktionen der Defloration. Stuttgart: Alfred Körner Verlag 2017, S. 149-165.
  • Fräulein Elses Begehren: Kolorierungen von Emotionen in Arthur Schnitzlers Novelle und in Manuele Fiors Comic. In: S_tudia Germanica Posnaniensia _XXXVI, Themenschwerpunkt: Temperaturen des Begehrens. Sinnliche Präsenz und kulturelle Repräsentationen, hrsg. v. Joanna Drynda u. Monika Szczepaniak, S.139-158.
  • Einleitung. Eine Filmgeschichte der Blindheit. In: Alexandra Tacke (Hrsg.): Blind Spots – eine Filmgeschichte der Blindheit vom frühen Stummfilm bis in die Gegenwart. Bielefeld: transcript [Reihe: Disability Studies. Körper – Macht – Differenz] 2016, S. 7-36.
  • ‚I can see now!’ Charlie Chaplins _City Lights _(1931) und Samuel Becketts _Film _(1965). In: Alexandra Tacke (Hrsg.): Blind Spots – eine Filmgeschichte der Blindheit vom frühen Stummfilm bis in die Gegenwart. Bielefeld: transcript [Reihe: Disability Studies. Körper – Macht – Differenz] 2016, S. 57-76.
  • The Desk-Murderer and the Corporate Executive: (Re-)conretizing the ‚Banality of Evil’ in The Spezialist and The Himmler Project. In: New German Critique 123, Vol. 41, Nr. 3, Herbst 2014, S. 75-93.
  • Wahlverwandtschaften zwischen der heiligen Odilia und Ottilie in Goethes Wahlverwandtschaften (1809). In: Cordula Nolte (Hrsg.): Phänomene der ‘Behinderung’ im Alltag – Bausteine zu einer Disability History der Vormoderne. Korb 2013. (Tagungsband zu ‘LeibEigenschaften’. Phänomene der ‘Behinderung’ im Alltag der Vormoderne. Internationale, interdisziplinäre Tagung an der Universität Bremen, 1.4 März 2012)
  • The Desk-Murderer and the Corporate Executive: (Re-)concretizing the ‘Banality of Evil’ in The Specialist and The Himmler Project. (Englische Übersetzung für German Critique; in Vorbereitung)
  • Mauer/Projektionen. Mauerbau und -fall im kulturellen Gedächtnis. In: Saskia Handro; Thomas Schaarschmidt (Hrsg.): Aufarbeitung der Aufarbeitung. Die DDR im geschichtskulturellen Diskurs. Schwalbach/Ts: Wochenschau Verlag 2011, S. 172-183.
  • Das Blindekuhspiel in Literatur und Malerei des 18. Jahrhunderts. In: Zeitschrift für Germanistik, Heft 3 (2011), S. 535-547.
  • Höhenflüge und Abstürze: Pilotinnen in den 20er und 30er Jahren. In: Julia Freytag, Alexandra Tacke (Hrsg.): City Girls. Bubiköpfe und Blaustrümpfe in den 1920er Jahren. Köln/Weimar/Wien: Böhlau 2011, S. 189-208.
  • Einleitung. In: Julia Freytag, Alexandra Tacke (Hrsg.): City Girls. Bubiköpfe und Blaustrümpfe in den 20er Jahren. Köln/Weimar/Wien: Böhlau 2011, S. 9-19.
  • Schreibtischtäter und Weltkonzernchef: Re/Konretisierungen der ‚Banalität des Bösen‘ in UN SPÉCIALISTE und das HIMMERLER-PROJEKT. In: Claudia Bruns, Asal Dardan (Hrsg.) >Welchen der Steine du hebst…< Filmische Erinnerungen an den Holocaust. Berlin: Bertz + Fischer 2011, S. 121-133.
  • Carmen im Blick. Die Funktion der Rahmungen in Prosper Mérimées Novelle und Georges Pichards Comic. In: Kirsten Möller, Inge Stephan, Alexandra Tacke (Hrsg.): Carmen. Ein Mythos in Literatur, Film und Kunst. Köln/Weimar/Wien: Böhlau 2010, S. 25-34.
  • Einleitung. In: Kirsten Möller, Inge Stephan, Alexandra Tacke (Hrsg.): Carmen. Ein Mythos in Literatur, Film und Kunst. Köln/Weimar/Wien: Böhlau 2010, S. 7-12.
  • Frauen auf der Flucht. Nacht fiel über Gotenhafen (1959), Die Flucht (2007) und Die Gustloff (2008) im Vergleich. In: Elena Agazzi, Erhard Schütz (Hrsg.): Heimkehr: Eine zentrale Kategorie der Nachkriegszeit. Geschichte, Literatur und Medien. Berlin: Duncker & Humboldt 2010, S. 229-242. (Zus. mit Geesa Tuch)
  • Weibliche Umdeutungen von Mal- und Körper-Aktionen der 50er Jahre. Zu Shigeko Kubotas Vagina Painting & Rebecca Horns Bleistiftmaske. In: Dagmar von Hoff, Anett Holzheid (Hrsg.): Identität und Gender. Aspekte medialer Verwandlungen. München: Meidenbauer 2010, S. 99-118.
  • Einleitung. Dandyismus, Dekadenz und die Poetik der Pop-Moderne. In: Alexandra Tacke, Björn Weyand (Hrsg.): Depressive Dandys. Spielformen der Dekadenz in der Pop-Moderne. Köln/Weimar/Wien: Böhlau 2009, S. 7-17.
  • Zwischen LeseLUST und PorNO: zum Vor- und Nachspiel von Elfriede Jelineks Lust. In: Cathrine Theodorsen, Sabine Müller (Hrsg.): Jelinek und die Tradition – Jelinek und das Umfeld. Wien: Praesens Verlag 2009, S. 155- 176.
  • Einleitung. In: Inge Stephan, Alexandra Tacke (Hrsg.): NachBilder der Wende. Köln/Weimar/Wien: Böhlau 2008, S. 7-16.
  • Die Mauer im Kopf. Mauerbau und -fall im kollektiven Gedächtnis. In: Inge Stephan, Alexandra Tacke (Hrsg.): NachBilder der Wende. Köln/Weimar/Wien: Böhlau 2008, S. 301-318.
  • De/Festing Hitler: Das Spiel mit den Masken des Bösen. In: Erhard Schütz, Walter Hartwig (Hrsg.): Zeitgeschichte in der Literatur nach 1945. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2008, S. 266-285.
  • ‚The book stripped bare‘: Rebecca Horns Künstlerbuchwerke und -objekte. In: Bernhard Spies, Dagmar von Hoff (Hrsg.): Textprofile – intermedial. München: Meidenbauer 2008, S. 231-250.
  • Einleitung. In: Inge Stephan, Alexandra Tacke (Hrsg.): NachBilder der RAF. Köln/Weimar/Wien: Böhlau 2008, S. 7-23.
  • Bilder von Baader. Leander Scholz Rosenfest (2001) und Christopher Roth Baader (2002). In: Inge Stephan, Alexandra Tacke (Hrsg.): NachBilder der RAF. Köln/Weimar/Wien: Böhlau 2008, S. 63-87.
  • Einleitung. In: Inge Stephan, Alexandra Tacke (Hrsg.): NachBilder des Holocaust. Köln/Weimar/ Wien: Böhlau 2007, S. 7-17.
  • Auf Spurensuche in Buchenwald: Rebecca Horns Konzert für Buchenwald (1999). In: Inge Stephan, Alexandra Tacke (Hrsg.): NachBilder des Holocaust. Köln/Weimar/Wien: Böhlau 2007, S. 125-144.
  • Zwei oder drei Dinge über Malte Ludins Film 2 oder 3 Dinge, die ich von ihm weiß. In: Margit Frölich, Christian Schneider, Karsten Visarius (Hrsg.): Das Böse im Blick. Die Gegenwart des Nationalsozialismus im Film. München: edition text + kritik 2007, S. 191-203.
  • ‚Sie nicht als Sie‘: die Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek spricht „Im Abseits“. In: Christine Künzel, Jörg Schönert (Hrsg.): Autorinszenierungen: Autorschaft und literarisches Werk im Kontext der Medien. Würzburg: Könighausen & Neumann 2007, S. 191-209.
  • Aus dem Rahmen (ge-)fallen: Tableaux vivants in Goethes Wahlverwandtschaften und bei Vanessa Beecroft. In: Frieder Missfelder, Helga Lutz, Tilo Renz (Hrsg.): Äpfel und Birnen. Illegitimes Vergleichen in den Kulturwissenschaften. Bielefeld: Transcript 2006, S. 73-93.

4. Handbucheinträge

  • Elfriede Jelinek: Die Klavierspielerin (1983). In: Pia Janke (Hrsg.): Jelinek-Handbuch. Stuttgart: Metzler 2013, S. 95-102.
  • Flucht und Vertreibung. Einleitung (zus. mit Kirsten Möller). In: Erhard Schütz, Elena Agazzi (Hrsg.): Handbuch Nachkriegsliteratur. Literatur, Sachbuch und Film in Deutschland (1945 – 1962). Berlin: DeGruyter 2013, S. 243-252.