Köln/Weimar/Wien: Böhlau 2010. 227 Seiten, zahlreiche schwarzweiße Abbildungen, Softcover Reihe: Literatur – Kultur – Geschlecht, Studien zur Literatur- und Kulturgeschichte, große Reihe, Band 28 ISBN: 978-3-412-20579-9
Infos zum Buch
Die Novelle Carmen von Prosper Merimee aus dem Jahr 1845 und die daran anschließende Oper Carmen (1873) von Georges Bizet bilden den Ausgangspunkt des bis in die Gegenwart lebendigen Carmen-Mythos. In diesem Mythos haben sich spezifische Geschlechterbilder des 19. und 20. Jahrhunderts verdichtet: Als Femme fatale weist Carmen auf Weiblichkeitsbilder der Jahrhundertwende voraus, als »Zigeunerin« ist sie in die zeitgenössischen Debatten über Ethnizität und Geschlecht eingebunden, als Tänzerin steht sie am Anfang einer Tradition, in der Weiblichkeit und Körperperformanz eine besondere Verbindung eingegangen sind.
In diesem Band interessiert Carmen nicht nur als eine Figur, die den nationalsprachlichen Raum überschreitet, sondern auch als eine Figur, an deren Konstruktion die unterschiedlichsten Medien wie Literatur, Oper oder Bildende Kunst und vor allem der Film Anteil haben.
Reflektiert wird ein breites Spektrum von den Ursprungserzählungen des Mythos über die vielfaltigen filmischen Auseinandersetzungen bis hin zu zeitgenössischen Carmen-Adaptionen.
Rezensionen
- WDR3 Radiosendung Tonart, vgl. auch unter: http://www.wdr3.de/ton-art/details/artikel/wdr-3-tonart-582270e14f.html
- Anne-Berenike Binder in: MEDIENwissenschaft, Nr. 1, 2013.